Staatsakt zum Doppeljubiläum „100 Jahre Freistaat. 200 Jahre Verfassungsstaat Bayern“
Beethovens Leonore Ouvertüre, Ballett, Kinderchor und ein ausgiebiger Blick zurück in die Geschichte Bayerns – das Doppeljubiläum wurde am 100. Jahrestag der Ausrufung des Freistaates Bayern glanzvoll gefeiert.
Zum Höhepunkt des Jubiläumsjahres luden Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Landtagspräsidentin Ilse Aigner am 07. November 2018 in das altehrwürdige Nationaltheater in München ein, um „diese Meilensteine der Freiheit“ (Ministerpräsident Dr. Markus Söder) gebührend zu feiern.
Passend zum Thema eröffnete das Bayerische Staatsorchester unter der Leitung von Joana Mallwitz den Festakt mit Beethovens Leonore Ouvertüre Nr.3, in der es darum geht, wie Ungerechtigkeit durch den Mut Einzelner in Freiheit verwandelt werden kann.
Die Vorreiterrolle Bayerns
In ihren Festansprachen blickten die Gastgeber zurück auf die bewegte Geschichte Bayerns. Die Verfassung von 1818 sei eine der fortschrittlichsten und modernsten der damaligen Zeit gewesen. „Man wollte ein moderner Staat, ein modernes Vorbild sein.“ (Ministerpräsident Dr. Markus Söder) Auch 100 Jahre später war Bayern seiner Zeit voraus, wie die frisch gewählte Landtagspräsidentin in ihrer Festansprache betonte: Hier sei nach dem verloren gegangenen Weltkrieg die erste Krone im Deutschen Reich gefallen und Bayern habe als erster deutscher Staat das Frauenwahlrecht eingeführt.
Mit Optimismus in die Zukunft
Doch der Blick der Festredner richtete sich nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Gegenwart und Zukunft: „Bayern ist irgendwie auch immer optimistisch, ein Stück weit gelassen, ein Stück weit modern, aber nicht übertrieben.“ (Ministerpräsident Dr. Markus Söder) Und Bayern solle auch in Zukunft gleichermaßen traditionell und fortschrittlich bleiben – insbesondere, wenn scheinbar Selbstverständliches beispielsweise durch internationale Entwicklungen bedroht werde. Die frisch gewählte Landtagspräsidentin, Ilse Aigner, betonte die Rolle der Demokratie für ein Leben in Frieden und Wohlstand seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und konstatierte: „Ich bin zuversichtlich, dass wir gerade mit unserer bewegten Geschichte eine ganz stabile Basis für einen sicheren Weg in die Zukunft haben.“
Nach einer zauberhaften Tanzvorführung des Bayerischen Junior Balletts „inter-mezzo“ vertiefte Prof. Dr. Ferdinand Kramer in seinem Impulsvortrag „Orte der Demokratie in Bayern“ die Bedeutung der geschichtsträchtigen Jubiläen. Prof. Kramer regte eine größere Erinnerungskultur für die bayerische Demokratie an und forderte, an den Orten, an denen Demokratie in Bayern entwickelt, gelebt und verteidigt wurde, stärker diesen demokratischen Errungenschaften zu gedenken. Ein moderiertes Gespräch mit vier Stipendiaten der Stiftung Maximilianeum brachte die Perspektive der jungen Generation mit ein.
Natürlich durfte die Bayernhymne bei dem Staatsakt zum Doppeljubiläum ganz am Ende nicht fehlen. Gesungen wurde sie vom Kinderchor der Bayerischen Staatsoper.